Odin: Der Wikinger Gott

Während Thor der bekannteste der nordischen Götter sein mag, war Odin die wichtigste der Wikinger-Gottheiten. In Anerkennung seiner Rolle als Herrscher der Aesir-Götter wurde er der "Allvater" genannt und war ein komplexes Wesen.

Er war der Gott des Krieges, der Weisheit, der Magie, des Todes und der Runen. Er war intelligent und stark, aber weit davon entfernt, allmächtig zu sein, und außerdem extrem fehlerhaft.

Lassen Sie uns mehr über den faszinierendsten der nordischen Götter erfahren.

Odin Allvater

Obwohl Thor der beliebteste der nordischen Götter gewesen sein mag, wie die vielen Mjolnir-Amulette (Thors Hammer) zeigen, die in den archäologischen Aufzeichnungen gefunden wurden, war Odin der wichtigste. Er war der Hauptgott Skandinaviens während der Hochphase der Wikingerzeit.

Odin hatte zwar einen potenten Samen und war der Vater vieler Äsir-Götter, aber er war sicher nicht der Vater von allen. Er erhält den Titel "Allvater" erst in späteren christianisierten Quellen, was darauf hindeutet, dass die Idee als eine christliche Projektion.

Odin war der Herrscher oder Häuptling der Aesir-Götter, ähnlich wie ein menschlicher Wikinger-Häuptling. Die Wikinger beschrieben die Götter und die Riesen oft als soziale Hierarchien, die ihren eigenen sehr ähnlich waren.

Odin der Schöpfer

Nach der nordischen Mythologie erschien vor der Erschaffung der Welt Buri, der Urvater aller Götter, aus dem Eis. Sein Sohn Borr paarte sich mit der Riesin Bestla und gebar Odin und seine Brüder Vili und Ve.

Zur gleichen Zeit pflanzte sich der Urriese Ymir fort, und aus seinen Achselhöhlen entsprangen Giganten. Besorgt über das Chaos, das diese Wesen im Universum anrichten würden, töteten die drei Brüder Ymir und benutzten seinen Körper, um die Erde zu erschaffen.

Später erschufen die Brüder Menschen, um ihre neue Welt zu bevölkern. Aber sie sahen schnell, dass die Menschen nicht in der Lage sein würden, sich im nordischen Universum zu verteidigen, also zäunten sie Midgard, die Welt der Menschen, vom Rest des Kosmos ab und wurden zu ihren Gottheiten und Beschützern.

Während Odin der Schöpfer der Menschen war, war es sein Sohn Thor, der ihr Hauptverteidiger war. Er war dafür verantwortlich, Midgard und Asgard, die Welt der Asengötter, vor den Riesen zu verteidigen.

Odin der Vater

Aber Thor war nur eines von Odins vielen Kindern.

Odin war mit Frigg verheiratet. Sie wird zwar als die erste der Göttinnen beschrieben, aber sonst ist wenig über sie bekannt. In der Tat ist sehr wenig über irgendeine der nordischen Göttinnen bekannt, da die überlieferten Quellen sehr männlich orientiert sind. Es wird jedoch angenommen, dass sie die Macht hatte, die Zukunft zu sehen, obwohl sie nie jemandem sagte, was sie sah.

Mit Frigg hatte Odin einen Sohn Baldr, dessen Tod durch die Hand von Loki den Lauf der Dinge in Gang setzte, der zum Ende der Welt führen sollte. Odin und Frigg versuchten, mit Hel, der Riesin, die über Helheim herrschte, zu verhandeln, um Baldr zurückzubekommen, aber ohne Erfolg. Sie rächten sich an Loki und verurteilten ihn dazu, für alle Ewigkeit an einen Stein gekettet zu sein, während eine giftige Schlange qualvolles Gift auf seinen Körper tropfte.

Odin zeugte Thor nicht mit Frigg, sondern mit der Riesin Jord, die ebenfalls für eine Personifikation der Erde gehalten wurde. Die Kreuzung zwischen den Göttern der Asen und den Riesen war sehr verbreitet, sogar Odins Mutter soll eine Riesin gewesen sein. Die Götter und Riesen sollten wahrscheinlich eher als verschiedene Clans betrachtet werden, als verschiedene Klassen von Wesen.

Odin hatte einen weiteren Sohn Vidarr, mit einer anderen Riesin Gridr, der dazu bestimmt ist, den Tod seines Vaters nach Ragnarök zu rächen.

Wahrscheinlich hatte Odin noch mehrere andere Kinder, die in den überlieferten Quellen nicht verzeichnet sind. Nirgends finden wir einen vollständigen Stammbaum der Aesir-Götter. Manchmal wird ihm auch zugeschrieben, der Vater von Heimdall, Bragi, Try und Hodr zu sein.

Aber eines ist klar: Er war nicht der Vater von Loki, weder adoptiert noch anderweitig. Als Riese leisteten Loki und Odin einen Schwur der Blutsbrüderschaft, obwohl die Details der Umstände nicht überliefert sind. Das ist der Grund, warum Loki eine Zeit lang in Asgard bleiben konnte, nachdem er als Verantwortlicher für den Tod von Baldr entdeckt wurde.

Der Gott Odin

Alle nordischen Götter sind komplex in ihren Kräften. Keiner ist nur für eine Sache zuständig, und es gibt erhebliche Überschneidungen zwischen den verschiedenen Göttern. Odins Wirkungskreis ist besonders breit gefächert. Er war der Gott des Krieges, der Weisheit, der Poesie, des Todes, der Runen und der Magie.

Odin der Gott des Krieges

Während Thor den idealen Krieger verkörpert haben mag, war es Odins Gunst, die die Wikinger vor der Schlacht anriefen. Sie glaubten, dass es Odin war, der darüber entschied, wer gewinnen und wer verlieren würde, und dass er den Kriegern individuellen Schutz und Stärke bieten konnte.

Eines der vielen Rituale der Wikinger war es, ihre Speere über die Köpfe ihrer Feinde zu werfen, um sie vor der Schlacht Odin zu weihen. Dies geschah in Nachahmung von Odin selbst, der seinen Speer über die Köpfe der Vanir-Götter warf, um den Äsir-Vanir-Krieg offiziell einzuleiten.

Bei diesem Speer handelte es sich wahrscheinlich um Gungnir, der von den Zwergen hergestellt und verzaubert wurde, damit er sein Ziel nie verfehlte. Figuren in der Wikingerkunst werden aufgrund der Anwesenheit eines Speers oft als Odin identifiziert.

Odin Weisheiten

Odin wird als weiser alter Mann mit grauem Bart beschrieben, und er wurde als so durstig nach Weisheit dargestellt, dass er alles tun würde, um sie zu erlangen.

Zum Beispiel wird Odin auch mit nur einem Auge dargestellt, da er sein eigenes Auge als Opfergabe ausriss, um aus dem Brunnen von Mimir, auch bekannt als Brunnen der Weisheit, trinken zu können.

Die Poesie des Odin

Auch der weisheitsgierige Odin soll das gesamte Horn des Met der Poesie getrunken haben, um die Beherrschung des gesprochenen Wortes zu erlangen. Er musste sich in eine Schlange verwandeln und sich mit all seiner List in die Festung der Riesen schleichen, die den Met bewachten, und eine Riesin verführen, um mit dem magischen Getränk allein gelassen zu werden.

Als die Riesen entdeckten, was er vorhatte, verwandelte sich Odin in einen Adler, um zu entkommen, und die Riesen verfolgten ihn. Der Geschichte nach verschüttete Odin entweder etwas von dem Met oder ließ etwas davon in Form von körperlichen Ausscheidungen aus seinem Körper entweichen. So fand der Met seinen Weg in die Welt der Menschen und die Barden erlangten ihre Fähigkeiten.

Odin und der Tod

Die Wikinger glaubten, dass Odin, unterstützt von den Walküren, Krieger auswählte, die tapfer im Kampf gestorben waren, um ihr Leben nach dem Tod in Valhalla zu verbringen, einer Halle Odins in Asgard. Dort feierten und kämpften sie bis zur Ankunft des Endes der Tage, wenn sie für Odin in der Schlacht von Ragnarok kämpfen würden.

Trotz seiner Assoziation mit dem Tod, war Odin in diesem Bereich nicht allmächtig. Als durch Lokis Intrige Odins Sohn Baldr getötet wurde, brachte man ihn nicht nach Valhalla, sondern nach Helheim. Odin verhandelte zwar mit Hel, der Hüterin von Helheim, um Baldrs Rückkehr zu erreichen, aber ohne Erfolg. Es ist also klar, dass Odins Macht über den Tod begrenzt war.

Dies deutet darauf hin, dass die Wikinger den Tod als einen grundlegenden Teil der Existenz betrachteten und als ein Schicksal, vor dem sich selbst die Götter nicht verstecken konnten.

Die Runen

Wiederum seinen unstillbaren Wissensdurst zeigend, hängte sich Odin neun Tage und neun Nächte lang an Yggdrasil, den Baum des Lebens, während er von seinem eigenen Speer durchbohrt wurde, um Wissen über die Runen zu erlangen.

Die Runen wurden ihm als Teil seiner Tortur offenbart, was auf eine Verbindung zwischen dem Baum und den Runen hindeutet. Dies könnte mit dem nordischen Glauben zusammenhängen, dass die Nornen, die nordischen Schicksale, an der Basis von weltenbaum Yggdrasil lebten und das Schicksal der Menschen mit Hilfe der Runen in seine Rinde ritzten.

Odin war es dann, der das Wissen um die Runen mit den Menschen teilte. Die Wikinger glaubten, dass die Runen mehr als nur ein Alphabet waren, sondern auch ein Werkzeugkasten für die Ausübung von Magie, wenn man wusste, wie man sie benutzt. Was Odin sicherlich tat.

Der Gott der Magie

Odin war auch ein Gott der Magie, der Runen und auch des Seidr, einer Art von Magie, die sich mit dem Sehen und Gestalten der Zukunft beschäftigt.

Odin galt als Meister dieser Art von Magie, was vielleicht als Kompliment gemeint war, da Seidr als eine ausgesprochen weibliche Kunst angesehen wurde. Menschliche Männer, die Seidr praktizierten, wurden oft mit Misstrauen und Spott behandelt. In einer Geschichte verspottet Loki Odin genau in diesem Punkt.

Odin's Eigenschaften

Odin wird als reifer, weiser Mann beschrieben, der einen Hut und einen Mantel trägt und einen langen Bart hat. Er hat ein Auge, da er es für die Weisheit an Mimirs Brunnen geopfert hat, und er trägt seinen Speer Gungnir. Das Vorhandensein eines Speers ist oft das, was uns erlaubt, eine Figur als Odin zu identifizieren.

Obwohl nicht so populär wie Hammeramulette, sind auch kleine Speeramulette in den archäologischen Aufzeichnungen erhalten. Aber im Gegensatz zu Hämmern, die als Waffen relativ selten waren, waren Speere die häufigste Waffe der Wikingerkrieger.

Odin hatte viele andere Attribute, die seine Komplexität als Gottheit widerspiegeln.

Odin hatte ein Pferd, Sleipnir, ein achtbeiniges Ross, mit dem er sich zwischen den Welten des nordischen Kosmos Odin bewegen konnte. Auch Odin wird oft auf einem achtbeinigen Pferd dargestellt, dessen lange Beine zu kunstvollen Mustern geformt sind.

Er besaß einen Ring, Draupnir, einen feinen Goldring, der an jedem neunten Tag acht gleichwertige Ringe erzeugen konnte. Dies war ein angemessener Schatz für einen Häuptling, denn Häuptlinge müssen den Reichtum ihrer Krieger und Gefolgsleute durch Teilen des Reichtums sichern. Daher macht es Sinn, dass die Wikinger sich Odin als ein sehr wohlhabendes Wesen vorgestellt haben.

Odin wurde auch oft in Verbindung mit der Valknut dargestellt, einem Symbol aus drei ineinander greifenden Dreiecken. Dieses Symbol wird auch oft in Verbindung mit den Toten gefunden, daher wird angenommen, dass es Valhalla repräsentiert.

Odin wurde von zwei Raben begleitet, Huginn (Gedanke) und Muninn (Weisheit). Sie konnten den Kosmos bereisen und Odin berichten, was sie sahen. Er hatte auch einen Thron in Asgard, genannt Hildskjalf, von dem aus Odin alles sehen konnte, was im Kosmos geschah.

Er wurde auch von zwei Wölfen begleitet, Geri (gierig) und Freki (gefräßig). Da sie als unberechenbare Kreaturen gelten, vor denen man Respekt haben muss, könnte dies darauf hindeuten, dass Odin auch von seinen unberechenbareren Charakterzügen begleitet wurde. Diese gaben ihm zwar Stärke, waren aber auch gefährlich.

Achtbeinigen ross sleipnir

Sleipnir ist in erster Linie eine schamanische Kreatur, die es dem Obersten Ase ermöglicht, zwischen den verschiedenen Welten zu reisen.

verschiedene Welten.

Es ist auch ein Psychopompos-Pferd, das die in der Schlacht gefallenen Krieger in die Valhöll bringt. Unter

Gesellschaft überquert Óđinn die Bifröst, die Regenbogenbrücke, die Ásgarđr und Miđgarđr verbindet und deren Wächter

ist dem Gott Heimdallr anvertraut, dem, der das Gras wachsen und jedes Blatt fallen hört, der sieht

bis an die Enden der Welt und braucht keinen Schlaf. Sie reiten zu den Schlachtfeldern der Menschen

und Sleipnir eskortiert die tapferen, gefallenen Krieger - die Einherjars - in die prestigeträchtige Halle seines Meisters, den Vallhöll. Dort heißen die Walküren, die Töchter des Óđinn, sie willkommen

begrüßen sie und bieten ihnen den Met der Ziege Heiđrún an, die, auf dem Dach des Palastes sitzend, auf dem Boden weidet.

zarte Triebe der Yggdrasil-Esche.

Diese Psychopomp-Funktion findet sich in heidnisch-aristokratischen Bestattungsbräuchen, bei denen man

oder mehrere Pferde werden in der Nähe des Toten begraben oder eingeäschert.

Sleipnir ist, zusammen mit seinem Sohn Grani, das Reittier von Sigurđr, einem legendären Helden der nordischen Mythologie und des Nibelungenliedes, das einzige Pferd in der nordischen Mythologie, das das Reich von Hel, der Schutzgöttin der

die Toten. Als Baldr stirbt, leiht sich Hermóđr, ein weiterer Sohn von Óđinn, Sleipnir von seinem Vater, um in das Reich der Hel zu reisen und die

Göttin, um den Gott zurückkehren zu lassen.

Wie ist Odin gestorben?

Obwohl die Wikinger ihre Götter als sehr mächtig ansahen, waren sie nicht allmächtig, und sie waren nicht über den Tod hinaus, wie wir bereits bei Odins Sohn Baldr gesehen haben.

Odin selbst ist dazu bestimmt, beim Ragnarök, der in der nordischen Mythologie erhaltenen Prophezeiung des Weltuntergangs, zu sterben.

Die Prophezeiung beschreibt eine weitreichende Apokalypse, die den gesamten nordischen Kosmos betreffen wird. Loki wird eine Armee von Riesen und Toten nach Asgard führen. Odin wird seine eigenen gefallenen Krieger aufrufen, um an seiner Seite in der großen Schlacht zu kämpfen.

Odin ist dazu bestimmt, in dieser Schlacht zu sterben, verschlungen vom großen Wolf Fenrir, einem weiteren Kind Lokis. Odin wird oft vor dem offenen Maul des Wolfes stehend mit seinem Speer in der Hand dargestellt. Während sein Sohn Vidarr Odin rächen wird, indem er den Wolf tötet, wird mit dem Tod Odins alles zu einem Ende kommen.

Die ältesten erhaltenen Aufzeichnungen der Prophezeiung beschreiben Ragnarök als eine totale Apokalypse, bei der die Welt im Meer versinkt und nichts mehr übrig bleibt. Spätere Versionen legen nahe, dass einige der Götter überleben werden, um die Welt wieder aufzubauen, aber das ist wahrscheinlich ein christianisierender Einfluss.

Was denken Sie darüber ? Was denken Sie, wie die ursprüngliche Ragnarök-Prophezeiung endet ? Und stimmen Sie zu, dass Odin der faszinierendste aller nordischen Götter ist ?

Nehmen Sie bequem auf dem thron hlidskialf Platz, werfen Sie den wölfen geri und freki ein Stück Fleisch zu und besuchen Sie uns im Tal der Wikinger: